Article written by Max Mustermann on 7th March 2023
Ja und nein. Die Preise für Immobilien sinken, doch immer weniger Menschen können sich ein Haus leisten. Wohl dem, der gut gespart oder geerbt hat. Der kann 2023 auf Einkaufstour gehen.Sinkende Preise, das ist gut für Käufer. Der Immobilienmarkt wird vom Verkäufermarkt zum Käufermarkt. Und Käufer haben immer eigene Wünsche und Vorstellungen. Wenn die nicht erfüllt werden, dann wird über „den letzten Preis“ gesprochen. Klarer Vorteil für Immobilienkäufer.Das ist ein gutes Omen für Immobilienverkäufer. Die Zeiten, in denen man für einen Hausverkauf nicht mal mehr einen Immobilienmakler brauchte und mit dem Schild auf dem Rasen „Haus zu verkaufen“ die potenziellen Interessenten ansprach, sind wohl erstmal vorbei. War es bis vor kurzem noch so, dass man kinderleicht jede, noch so ranzige Immobilie, für gutes Geld an den Mann oder an die Frau bringen konnte. Das ist Geschichte, auf jeden Fall für die kommenden Jahre.Verkäufer sollten sich in Zukunft auf jeden Fall an Profis wenden, wenn der Verkauf der Immobilie erfolgreich abgewickelt werden soll.
Immobilien werden 2023 günstiger. Ja und nein. Bei dieser Betrachtung muss man zunächst zwischen ländlichen Gebieten und Ballungsräumen (Berlin, München, Frankfurt...) differenzieren:Die Nachfrage nach Immobilien in den Ballungsgebieten (und deren Speckgürtel) wird, bedingt durch die akute Wohnungsknappheit, weiterhin stabil bleiben. Jedoch wird das Kaufinteresse deutlich nachlassen, die Vermietung wird den Immobilienmarkt bestimmen. Gerade in Ballungsräumen, wie Berlin oder München, sind die Immobilienpreise in den vergangenen Jahren rasant gestiegen, wo man sich Frage stellte: Hat diese Spirale auch mal ein Ende? Bezogen auf die (teilweise utopischen) Preise für Immobilien in Berlin oder München sollte diese Entwicklung beendet sein.Im ländlichen Raum ist es anders. Da wird es 2023 viele günstige Immobilien zu erwerben geben, wenn man nicht unbedingt auf der Suche nach einem energetisch sanierten Haus ist. Bedingt durch die Rahmenbedingungen (Zinsen, Strom, Gas) werden sich viele Hauseigentümer aus Kostengründen von ihrem Immobilien trennen, sich verkleinern oder in eine Mietwohnung umziehen. Außerdem wurde auf dem Land oft zu üppig gebaut. Das Land war ja da, dann durfte es gern noch ein Schwimmbad sein oder der geliebte Wintergarten - voll verglast mit Fußbodenheizung für die kalten Tage. Energieeffizienz spielte vor 20 Jahren oft nur eine untergeordnete Rolle, schön musste es sein, aber das rächt sich heute oft mit der Gas- oder Wasserrechnung. Auch Immobilienkäufer werden sich zukünftig andere Anlage Strategien suchen wie z.B. Crowdfunding oder offene Immobilienfonds, wodurch die Investitionssumme aufgeteilt werden kann
Finanzexperten prognostizieren für 2023 bei Immobilien eine durchschnittliche Wertminderung um circa 8%. Das bedeutet zwar einerseits, dass die Kaufpreise für Immobilien nachgeben bzw. nachgeben werden, andererseits aber auch, dass man bei diesen Investitionen gewissenhaft und langfristig planen muss. Zweimal hinschauen lohnt sich in diesem Fall immer.Beobachtet man zum Beispiel in München die Immobilienpreise der letzten 6 Monate, stellt man fest, dass die Preise im dritten Quartal 2022 um etwa 4,5% im Vergleich zum Vorjahr gefallen sind. Dieser Trend setzt sich auch im vierten Quartal des Jahres 2022 fort, was belegt, dass sich die Preisspirale zum ersten Mal seit 10 Jahren nach unten bewegt. Experten gehen aber davon aus, dass es nicht zu einer platzenden Immobilienblase kommen wird, die Preise für Immobilien werden sich auf einem etwas niedrigeren Niveau einpegeln.Folgende Fakten muss man 2023 als Käufer einer Immobilie im Auge behalten:Deutschland befindet sich in einer noch nicht absehbaren Inflationswelledie Zinsen befinden sich im Aufwärtstrendauch die Bauzinsen sind noch nicht gebremstBauträger können teilweise Verträge nicht einhalten, weil Lieferketten nicht durchgängig funktionierenFachkräftemangel, auch im BaugewerbePreise für Baumaterial sind extrem gestiegenStrom- und Gaspreise sind erheblich gestiegen